Tierärztliche Interessengruppe „Zukunft Tiermedizin“
Die tierärztliche Interessengruppe „Zukunft Tiermedizin“ ist ein verbandsunabhängiger Zusammenschluss von Tierärztinnen und Tierärzten aller Berufssparten.
Wir wollen die gesamte Breite des tierärztlichen Berufes sowohl innerhalb unserer Interessengruppe, als auch mit unserem Wahlvorschlag abbilden.
Wir sind offen für Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus Praxis, Wissenschaft, freier Wirtschaft, Industrie und öffentlichem Dienst, für Selbstständige, Angestellte, Beamtinnen und Beamte, Arbeitssuchende sowie Ruheständlerinnen und Ruheständler.
Die Tiermedizin sieht sich und die gesamte Gesellschaft einer Reihe von tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt. Dies betrifft sowohl den beruflichen als auch den privaten Teil unser aller Leben. Als vergleichsweise kleine Berufsgruppe können wir diesen Herausforderungen nur dann erfolgreich begegnen, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, unabhängig davon in welchem Bereich der Tiermedizin wir tätig sind.
Die sich aus dem Fachkräftemangel, dem Arbeitszeit- und Mindestlohngesetz ergebenden Voraussetzungen tragen dazu bei, dass der Notdienst, der in der Vergangenheit häufig nur durch persönliche Ausbeutung von Selbständigen und Angestellten gewährleistet werden konnte, vor dem Zusammenbruch steht. Hier gilt es neue Konzepte zu entwickeln um unserer Verantwortung für die Tiere und die Gesellschaft, nicht zuletzt aber auch uns selbst gegenüber gerecht werden zu können. Hierzu gilt es auch alle „im Regelbetrieb“ an der tierärztlichen Versorgung beteiligten Einrichtungen, entsprechend ihrer Fachrichtung und Möglichkeiten, in Notdienstregelungen einzubeziehen.
Offene Stellen in der Praxis, im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft können nicht mehr so leicht besetzt werden wie noch vor einigen Jahren. Die Bewerberzahlen sinken weiterhin drastisch. Die Tiermedizin, insbesondere aber nicht ausschließlich in der Praxis, muss als Arbeitsplatz wieder attraktiver werden um das Abwandern in andere Berufe einzudämmen.
Besonders gelegen ist uns daher daran, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken beispielsweise durch die Mitarbeit an der Entwicklung entsprechender Arbeitszeitmodelle.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine angemessene, mit anderen Berufen konkurrenzfähige Entlohnung. Das Gegenüberstellen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen verschiedener Verbände erscheint hierbei nur bedingt zielführend, wichtiger wäre gemeinsam an einer angemessenen Liquidierung tierärztlicher Tätigkeiten zu arbeiten die allen in der Tiermedizin Tätigen ein auskömmliches Einkommen ermöglicht.
Die neue GOT bietet praktisch tätigen Kolleginnen und Kollegen durch eine konsequente Umsetzung die Gelegenheit unseren Beruf zukunftsfähig zu gestalten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Kammer hier einerseits beratend zur Seite steht aber auch bei GOT Unterschreitungen entsprechend konsequent eingreift.
Wir möchten darauf hinwirken die Kammer nicht ausschließlich als (Selbst-) Verwaltung unseres Berufsstandes sondern auch als Dienstleister gegenüber ihren Mitgliedern zu verstehen der Orientierung und Hilfestellung für seine Mitglieder bietet. Wir setzen uns dafür ein, dass die Kammer als Sprachrohr der Tierärzteschaft noch deutlicher in die Öffentlichkeit tritt. Als wichtigen Baustein sehen wir hierzu eine zeitgemäße online Präsenz die sich nicht ausschließlich auf die Kammerhomepage beschränken sollte.
Die Corona Krise hat der Tiermedizin in vielen Bereichen einen Digitalisierungsschub gegeben und uns somit auch neue Möglichkeiten eröffnet. Insbesondere im Bereich der Fortbildungen kamen viele neue Angebote bis hin zu ganzen Online-Kongressen auf den Markt. Wir setzen und dafür ein in diesem Bereich die erreichte Flexibilisierung bezüglich der Verpflichtung zu Präsenzfortbildungen beizubehalten oder gar auszubauen.
Wir sind motiviert all diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen und würden uns freuen wenn unser Wahlvorschlag hierfür breite Zustimmung finden würde.